Baumeister
Das Sanierungsobjekt befindet sich an der Güterstrasse 199 – 205 im Gundeldingerquartier mitten in Basel. Die in die Jahre gekommenen Liegenschaften wurden einer Totalsanierung unterzogen. Dies geschah während vollem Betrieb eines Coiffeursalons und eines Haustierladens mitten im Baugeschehen. Der Auftrag umfasste die Sanierung der Wohnungen, den Abbruch diverser Treppenhäuser im Hinterhof und die Erstellung eines neuen, grossen Treppenhauses. Die Aufträge für die Baumeister- und Holzbauarbeiten bekamen wir im Herbst 2019. Unmittelbar nach der Auftragserteilung ging es an die AVOR, bei welcher die Tramlinie der BVB, die sehr engen Platzverhältnisse und die Logistik der An- und Ablieferungen eine Herausforderung waren, die wir gerne annahmen.
Anfang November begannen wir mit den Entrümpelungs- und Demontagearbeiten. Da wir keinen Kran stellen konnten, beanspruchten wir die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten unseres Teleskoparmstaplers Manitou MRT 2150. Aufgestellt im Innenhof auf einer gespriessten Decke, half er uns, hunderte Tonnen Abbruchmaterial zu entsorgen. Polier Daniel Morand und seine Mannschaft leisteten tagtäglich Knochenarbeit unter schwierigsten Verhältnissen – an dieser Stelle ein grosses Dankeschön dafür.
Fast zeitgleich konnte unsere Holzbauabteilung mit den Rückbauarbeiten und dem Abdecken der Dachflächen anfangen. Beginnend mit dem Haus 203, über 201 zum 199 brachen wir fortlaufend Küchen, Badezimmer, Böden, mehrlagige Tapeten, Wände und vieles mehr ab. In den Dachgeschossen mussten Betondecken rausgeschnitten, zwischengelagert und abtransportiert werden. Im Innenhof von Haus 205 brachen wir zwei je dreigeschossige Treppenhäuser ab und schnitten für das neue grosse Treppenhaus zwei Decken, eine bestehende Bodenplatte sowie diverse Wände heraus. In der nächsten Etappe wurden Pfeiler betoniert und Stahlträger verbaut, während 20 Küchen angeliefert wurden und sämtliche Drittunternehmer rumstolperten. Das neue Treppenhaus, aus Ortbeton und konventionell geschalt, bleibt sichtbar und ist der Stolz unserer Schalungstruppe.
Holzbau
Mit grosser Freude erhielten wir im Dezember 2019 den Zuschlag für die Dachsanierungsarbeiten. Zur gleichen Zeit waren unsere Kundenmaurer-Kollegen schon tatkräftig am Werken. Da wir zusammen zur gleichen Abteilung gehören, standen für uns bereits sämtliche Baustelleneinrichtungen wie auch unser mobiles Hebe- und Arbeitsgerät Manitou zur Verfügung. Da im Innenhof sehr wenig Platz für die Baustelleneinrichtung und das Muldenkonzept vorhanden war, konnten wir so gemeinsam den zur Verfügung stehenden Raum nutzen.
Am 10. Februar 2020 haben wir mit den Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten begonnen. Wie üblich beginnt unser Gewerk mit dem Rückbau der Ziegel, Lattungen und Spenglerarbeiten. Da das Objekt vor dem Wassereintritt zu schützen war, führten wir die Arbeiten etappenweise aus. Nach dem Rückbau der Dachhaut haben wir, wie heutzutage üblich, mit dem Verlegen der Holzweichfaserplatten begonnen. Die Holzfaserdämmplatten in der ausgeführten Stärke von 80 mm sind zudem eine trittfest verlegte Unterlage. Eine zusätzliche Abdeck- bzw. Unterdachbahn garantierte eine hundertprozentige Wasserdichtheit. Eine besondere Voraussetzung an die Unterdachbahn war die Temperaturbeständigkeit bis 100 °C, da eine Solaranlage in die Dachfläche integriert werden sollte.
Nach Fertigstellung von Unterdach und Lattungen kam unser langjähriger Spengler-Partner aus Grellingen zum Zuge. Wir versetzten zeitgleich die Dachfenster und RWA-Anlagen. Die Innenbekleidungen aus OSB-Platten klebten wir mit systemzugehörigem Material als Dampfbremse ab. Erstmalig haben wir die Sparrenfelder nicht mit Mineralwolle ausgedämmt, sondern ganz bauökologisch mit einer Holzfaserdämmung von Steico ausgeblasen. Eine grosse Freude unsererseits war die neu zusammengestellte Mannschaft für dieses herausfordernde Projekt. Nicht nur arbeiteten verschiedene Gewerke Hand in Hand, sondern es konnte sich auch ein neuer Kollege mit seinem Wissen einbringen. Der im Februar 2020 zu uns gestossene, erfahrene Holzbau-Polier Christian Buchholz hat mit seiner Persönlichkeit viel zur grossartigen Leistung der ganzen Mannschaft beigetragen. So konnten wir das Projekt vier Wochen vor dem Terminplan an die Auftraggeber übergeben.
Teleskoparmstapler Manitou MRT 2150
Auf dieser Baustelle brauchten wir ein Hebegerät, welches im Innenhof steht und flexibel einsetzbar ist. Ein Kran konnte wegen der Tramlinie und der engen und tiefen Zufahrt in den Innenhof nicht gestellt werden. Für diese Baustelle war unser Manitou genau das richtige Mittel! Den Abbruchschutt luden wir je nach Zugänglichkeit in die Schaufel oder in den Erdkübel, welcher mittels Hubwinde millimetergenau positioniert werden kann. Backsteine konnten mit der Palettengabel hochgehoben und Lampen an der Fassade ohne Gerüst mittels Personenkorb demontiert werden. Ein grosser Vorteil des Manitou ist, dass er schnell umgestellt werden kann, falls zum Beispiel Flachmulden angeliefert werden. Unsere bestens ausgebildeten und erfahrenen Manitou-Maschinisten freuen sich jetzt schon auf den nächsten Einsatz in einem städtischen Hinterhof.
Den Auftraggebern danken wir für den erhaltenen Auftrag und die tolle Zusammenarbeit. Ein besonderer Dank geht an den Projektleiter Stefan Ruckstuhl und Bauleiter Stefan Häberlin.
Dominik Iseli, Thomas Meier