Ueken, Herznach, Zeihen

K480, Sanierung und Deckbelag

Die Sanierung der K480 war für mich die erste Kantonsbaustelle, auf der ich eigenständig wirken konnte. Da diese eigentlich «einfache» Belagssanierung so ihre Tücken hatte, war ich froh über die Unterstützung meines «Senior- Bauführers» Martin Züger.

K480 IO / AO Sanierung und Verbreiterung

Die Kantonstrasse K480 führt von der K107 bei Ueken über Zeihen bis hin zur K116 in Effingen. Zwischen der Ortsausfahrt Ueken und der Ortseinfahrt Zeihen haben wir die K480 auf einer Länge von rund 2300 m saniert. Ziel des Projektes war es, die K480 an den für Kantonsstrassen üblichen Ausbaustandard anzupassen. So sollte mittels Verbreiterung eine gleichmässige Fahrbahnbreite sichergestellt und mit einem zusätzlichen Asphaltaufbau die Tragfähigkeit erhöht werden. Dafür war es nötig, auf der gesamten Länge die südliche Fahrbahn zwischen 0,2 m und 1,0 m zu verbreitern. Auf der nördlichen Fahrbahn haben wir zwei Kurven verbreitert, und zusätzlich wurde am Ortsausgang Ueken ein rund 120 m langer Gehbereich angehängt. Der Innerortsbereich von Zeihen wurde auf einem Abschnitt von etwa 140 m komplett ausgebaut. Um die Anwohner nicht noch länger einzuschränken, hat man sich entschlossen, den IO-Ausbau inklusive Deckbelag bereits fertigzustellen.

Der Ausserortsbereich zwischen Ueken und Zeihen war geprägt von zahlreichen Spezialitäten. So hat uns die Wasserversorgung Herznach mit der Sanierung eines rund 300 m langen Teilstückes der Wasserhauptleitung beauftragt. Geplant und beauftragt wurde diese Sanierung im grabenlosen Berstliningverfahren. Bei diesem Verfahren wird die vorhandene Rohrleitung geborsten und in das umgebende Erdreich verdrängt, während gleichzeitig ein neues Rohr von gleichem oder grösserem Durchmesser eingebracht wird. Ein weiteres Highlight war das vorgängig eingepflügte Kabelschutzrohr für die AEW.

Dank des eher nassen Winters und der darauffolgenden Regenzeit im Frühling hat das Kabelschutzrohr gefühlt den gesamten Hang entwässert. Für uns war das zwar eher unvorteilhaft, aber wir konnten letztlich dennoch alles fertigstellen. Im Oktober 2021 wurde sodann die Asphalttragschicht von Ueken bis Zeihen eingebaut. Der Deckbelag wird dann im 2022 noch eingebracht.

Ich möchte mich bei Luca Grella und seiner gesamten aus zwei Gruppen bestehenden Truppe herzlich bedanken. Trotz einiger widriger Verhältnisse haben sie es möglich gemacht, die Arbeiten zum vorgegebenen Termin zu beenden. Ein weiterer grosser Dank geht an die Bauherrschaft und an die Bauleitung. Die Zusammenarbeit und Problemlösung waren stets ein Miteinander, was mir sehr viel Freude bereitet hat.

Hocheinbau der Asphalttragschicht

Der grösste Teil der neuen Asphalttragschicht wurde als Hocheinbau, also verstärkend auf den bestehenden Strassenbelag, eingebaut. Anfänglich war die Idee, die Tragschicht mit einem Fertiger über die gesamte Strassenbreite einzubauen. Das hätte bedeutet, dass auf der gesamten Breite ein homogener Belag eingebracht worden wäre, der keine Längsfuge aufweist und auch gegen Risse beständiger wäre. Schnell wurde jedoch klar, dass dieses Einbauverfahren nicht so einfach möglich sein würde. Beide Fahrspuren hatten zwar ihr Quergefälle immer in dieselbe Richtung, aber unterschiedlich stark. Das heisst, es war weder im Dachgefälle noch im einseitigen Gefälle möglich, mit einem Fertiger eine gleichmässig dicke Schicht Asphalt auf der gesamten Breite einzubauen. Eine einheitliche Schichtstärke ist allerdings nötig, um eine ebene Oberfläche und einen gleichmässigen Verdichtungsgrad zu erzielen. Einige Male haben wir daher mit der Bauherrschaft und der Bauleitung die Köpfe zusammengesteckt und verschiedene Möglichkeiten der Problemlösung besprochen. So stand unter anderem zur Diskussion, mittels Grossfräse ein einheitliches Gefälle zu fräsen. Dann hätte man aber die Tragschichtstärke von 70 auf 100 mm erhöhen müssen, da an vielen Stellen der bestehende Strassenbelag vollkommen weggehobelt worden wäre und die Tragfähigkeit somit nicht mehr gewährleistet gewesen wäre. Eine andere Möglichkeit, die in Betracht gezogen wurde, war das Schiften.

Bei diesem Verfahren hätten wir, um einen oder beide Strassenränder zu erhöhen, einen Asphaltkeil einbauen müssen. Schliesslich wurde von der Bauherrschaft nach mehrmaliger Prüfung entschieden, jede Fahrspur separat einzubauen. Das bedeutete für uns vier Einbauetappen anstelle der anfänglich geplanten zwei. Zudem mussten wir die ersten beiden Etappen in der Strassenmitte etwa 20 cm breiter einbauen, um einen sauberen Rückschnitt setzen zu können, damit wir die verfahrensbedingten Fugen mit einem Bitumenfugenband ausbilden konnten. Die Fuge im Deckbelag soll dann genau über dieser Fuge zu liegen kommen, um eine durchgehende Fuge unterhalten zu können. Dieser Teil der Arbeiten wird im Jahr 2022 dann unsere Baustellentruppe erneut fordern – wir freuen uns darauf!

Dennis Böhler

Strassen- und Tiefbau, K480, Sanierung und Deckbelag, 2021, 2022, Ueken, Herznach, Zeihen
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Bauherrschaft:

Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Kanton Aargau, Abteilung Tiefbau, vertreten durch Philipp Kohler

Bauleitung:

KSL Ingenieure AG, Frick, vertreten durch Tobias Schittenhelm

Bauzeit:

März bis November 2021, Deckbelag Mitte 2022

Bauführer:

Dennis Böhler

Polier / Vorarbeiter:

Luca Grella (Polier)