Kaiseraugst: Wurmisweg 576

Neubau Innovationsgebäude DSM Royal

Der globale Ernährungs- und Gesundheitskonzern Royal DSM errichtet in Kaiseraugst ein neues Innovationszentrum. Mit der Erweiterung des Areals ergibt sich für die Firma die Möglichkeit, ihre gesamten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu vereinen.

Das Konzept

Der als horizontale Forschungsplattform entwickelte Neubau wird als klassischer Skelettbau in Ortbetonbauweise geplant und realisiert. Ende 2023 sollen die 220 Mitarbeitenden den Neubau bezogen haben, der auf einer Bruttogeschossfläche von 21 600 m2 drei bestehende Unternehmensgebäude ersetzen soll. Dabei wird auch der Energieverbrauch für Wärme um 90 % und jener für Strom um 80 % gesenkt. Im Gebäudeinnern sollen die offenen Räume eine hohe Transparenz sowie eine gute Vernetzung ermöglichen. Fitnesscenter und Barista-Kaffeebar tragen weiter dazu bei, dass sich die Mitarbeitenden wohl fühlen und sich fit halten. Wenn das Gebäude einmal steht, wird es 137 m lang und 36 m breit sein und mit 17 m Höhe relativ flach ausfallen.

Wir von der Ernst Frey AG haben für dieses Gebäude die Baumeisterarbeiten als Auftrag erhalten, mit welchen wir im September 2021 gestartet haben. Der Neubau umfasst zwei Untergeschosse, die grösstenteils als Parking dienen und nordseitig noch den ganzen Technikräumen Platz bieten.

Die Ausführung

Über Terrain wurde von unserer Seite zudem das Erdgeschoss und 1. Obergeschoss in Ortbetonbau erstellt. Die vier Ortbetontreppenkerne verlaufen ins 2. und 3. Obergeschoss. Ansonsten sind die beiden oberen Stockwerke in Stahlbau ausgeführt. Der Neubau ist zum einen im Untergeschoss mit dem Parking des bestehenden Bürogebäudes 241 verbunden, wo man auf halbem Weg, von der Verbindungsrampe UG 1 ins UG 2, auch noch in die bestehende Einstellhalle gelangt. Zum anderen verbinden im 1. Obergeschoss zwei Stahlpasserellen den Neubau mit dem bestehenden Bürogebäude.

Wie eingangs beschrieben, ist der ganze Rohbau als Stahlbeton-Skelettbau konzipiert. Daher benötigten wir für die Rohbauarbeiten in grossen Mengen Armierungsstahl, vorgefertigte Betonstützen und Transportbeton. Dazu folgende imposante Zahlen:

  • 1740 Tonnen Bewehrungsstahl
  • 119 Tonnen Spezialbewehrung
  • 254 Betonstützen mit einem Gewicht von 268 Tonnen
  • 13 900 m3 Beton

Diese Rohstoffe haben wir in knapp einem Jahr verbaut, sodass der Rohbau per Ende August 2022 fertiggestellt war. Im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss werden die Forschungsarbeiten später auf zwei Ebenen ausgeführt werden. Die diversen Labors und Sitzungsräume sowie sonstige Räumlichkeiten werden mit Leichtbauwänden oder Glasraumsystemen ausgeführt. Daher hatten wir im Rohbau eine Deckenspannweite von 12.40 m – mit einer Deckenstärke von 0.50 bis 0.58 m hätte dies ein sehr grosses Eigengewicht ergeben. Daher wurde entschieden, im Bereich der grossen Spannweite mit x-tausend Kunststoff-Hohlkörpern eine Hohlkörperdecke zu erstellen. Durch den Einsatz dieser Cobiax-Elemente aus Kunststoff hat man im genannten Bereich 522 m3 Beton eingespart, was einer Gewichtsreduktion von 1305 to entspricht – etwa 10 bis 15 % weniger als mit der klassischen Bauweise ohne diese Einlagen. Für den Baumeister ändert sich hierbei im Arbeitsprozess, dass er die Decken in der Höhe in zwei Etappen betonieren muss, da der Auftrieb der Hohlkörper andernfalls zu gross wäre. Ansonsten birgt dieses System in der Ausführung keine grossen Schwierigkeiten. Die grösste Schwierigkeit bestand darin, die richtige Anzahl Hohlkörper immer pünktlich auf der Baustelle zu haben. Zum einen war die Lieferkette einige Male durch den Ukraine Konflikt unterbrochen, und zum anderen hatte man Schwierigkeiten, die benötigen Sattelschlepper für den Transport zu finden. Mit etwas Schweiss und Nerven ging es am Schluss mit kleinen Verzögerungen dann aber trotzdem auf.

Wir freuen uns, dass wir in Kaiseraugst an diesem innovativen Projekt für einen Weltkonzern mitbeteiligt waren. Dem Bauherrn wünschen wir nach dem Einzug in dieses Laborgebäude viel Erfolg, Freude und viele bahnbrechende Ideen. Der Bauleitung sowie dem Ingenieur danken wir für die angenehme Zusammenarbeit auf der Baustelle.

Zu guter Letzt gebührt der grösste Dank unserem Baustellenteam, das, geleitet von Sebastian Müller und Christoph Burkard, in gut 43 000 Stunden dieses Gebäude erstellt hat. Das Klima war stets ruhig und besonnen, was in der hektischen Alltagswelt nicht immer selbstverständlich ist. Ihr habt tolle Arbeit geleistet, bravo!

Marcel Aeschbacher

Bauherrschaft:

DSM Nutritional Products Ltd., Kaiseraugst

Bauleitung:

IGD Grüter AG, Dagmersellen

Bauzeit:

September 2021 bis September 2022

Bauführer:

Marcel Aeschbacher

Polier / Vorarbeiter:

Sebastian Müller, Christoph Burkard (Polier)
Patrick Anthamatten, Jesus Silva Belarmino (Vorarbeiter)